22.03.2022 | Klima

Pelletheizungen

Klimaneutral und nachhaltig heizen

Warum wir mit Holzpellets das Klima schützen können und weshalb CO₂-Reduktion nicht nur die Industrie betrifft, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Energiewende Deutschland

Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein, sprich: es sollen nur noch so viele Treibhausgase (THG’s) - angegeben in CO2 Äquivalenten - ausgestoßen werden, wie von der Natur wieder kompensiert werden kann. Auf den einzelnen Bürger bezogen bedeutet das eine CO2e Emission von weniger als 2 Tonnen im Jahr. 2021 "deponierten" wir in Deutschland etwa 9 Tonnen CO2e pro Einwohner in der Atmosphäre. Die meisten Emissionen stammen aus der Verbrennung von fossilen Energien, also Kohle, Öl und Gas. Diese sollen bis 2030 in etwa halbiert werden. 2045 sieht der Klimaschutzfahrplan - der aufgrund unseres Grundgesetzes verbindlich ist - vor, dass dann pro Kopf weniger als eine halbe Tonne THG‘s emittiert werden dürfen.

Wie geht das?

Auf dem Papier ist das einfach: wir ersetzen einfach alle Produkte, für die fossile Energien eingesetzt werden durch erneuerbare Energien. Dass das in der Umsetzung nicht ganz einfach ist, wissen wir inzwischen alle. Doch es gibt einige einfache Möglichkeiten, den Einsatz fossiler Energien im Alltag zu minimieren, wie beispielsweise die Umstellung der Heizung auf Holzpellets.

Weniger Emissionen = weniger Kosten

Neben der Tatsache, dass erneuerbare Energien unsere Ressourcen schonen, wird auch unser Geldbeutel geschont. Durch die steigende CO2-Steuer wird alles was aus Öl, Gas und Kohle gemacht wird teurer. Erneuerbare, CO2 neutrale Energien sind davon nicht betroffen. Und es gibt noch einen weiteren Effekt: Fossile Energien werden knapper, knappe Güter werden teurer. Erneuerbare Energien sind davon grundsätzlich nicht verschont, allerdings kann man mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Kostensteigerungen dort moderater ausfallen.


familie_wohnzimmer

Wie kann der private Haushalt seine eigene Energiewende einläuten? Einsparen und Umstellen – wer beispielsweise seine fossile gegen eine regenerative Heizanlage tauscht, kann jährliche mindestens die Hälfte seiner gesamten energiebezogenen CO₂-Emissionen vermeiden.


CO2-Einsparpotenziale einer vierköpfigen Familie

An welchen Stellschrauben eine vierköpfige Familie drehen kann, um möglichst viel CO2 zu vermeiden, zeigen wir Ihnen in folgendem Beispiel:

Unsere vierköpfige Beispielfamilie Familie Brandt lebt in einem Einfamilienhaus am Bodensee mit 150 m² Wohnfläche. Der Wärmebedarf von Familie Brandt beträgt 180 kWh/m²a. Das entspricht einem Heizenergieverbrauch von 27.000 kWh pro Jahr. Der Stromverbrauch der Familie liegt bei 4.000 kWh/m²a. Die Familie verfügt über zwei Autos, mit denen sie im Schnitt jeweils circa 13.000 Kilometer jährlich fährt.

Familie Brandt heizt mit Öl und bezieht ihren Strom aus dem deutschen Strommix. Frau Brandt fährt einen VW Polo und Herr Brandt einen VW Passat. Nun will die Familie wissen, durch welche Maßnahmen sie ihren CO2-Fußabdruck am besten senken kann.

Mit ihrer Ölheizung emittieren die Brandts rund achteinhalb Tonnen CO2e pro Jahr. Zusammen mit den Emissionen von Strom und Mobilität verursacht die Familie knapp 15 Tonnen CO2e jährlich. Wechselt Familie Brandt von einer Öl- auf eine Gasheizung, kann sie pro Jahr knapp zwei Tonnen CO2e einsparen. Bei einem Wechsel auf eine Wärmepumpe sind es rund fünf Tonnen CO2e. Entscheidet sich die Familie für eine Pelletheizung, vermeidet sie ganze acht Tonnen CO2e jährlich und damit mehr als die Hälfte ihrer gesamten energiebezogenen THG‘s.


Grafik CO2 Emissionen vierköpfige Familie

Familie Brandt kann vor allem in puncto Heizen ihre CO₂e-Emissionen reduzieren.

Will Familie Brandt den nächsten Schritt gehen, ersetzt sie einen der vorhandenen konventionellen PKW’s, beispielsweise den VW Polo, durch ein E-Auto und vermeidet damit circa 1,3 t CO2e.

Durch die Umstellung ihres Strombezugs auf 100 % Ökostrom würde die Familie nochmals knapp eineinhalb Tonnen CO2e pro Jahr vermeiden.


Raumwärme verursacht die meisten Treibhausgasemissionen

Nun muss sich Familie Brandt entscheiden: In welchen Bereichen kann sie sich vorstellen eine Veränderung vorzunehmen? Wie geht es am schnellsten, wo legt sie ihr Geld am besten an – das Budget ist schließlich beschränkt. Das größte Potenzial schlummert in der Heizung von Familie Brandt. Rund 60 Prozent der CO2-Emissionen im Bedarfsfeld „Wohnen“ fallen auf die Erzeugung von Raumwärme zurück. Entschließen sich die Brandts, ihre Ölheizung gegen eine Pelletheizung zu tauschen, haben sie ein großes Stück des Weges in ein klimaneutrales 2045 schon heute hinter sich gebracht!

Ein Umstieg auf Holzpellets lohnt sich vor allem im Sanierungsbereich. Im Gegensatz zur Wärmepumpe kann die Pelletheizung Vorlauftemperaturen (= Temperatur des Heizwassers) von 70° kostengünstig bereitstellen. Kombinieren die Brandts die Pelletheizung noch mit einer Solaranlage steht der Pelletkessel im Sommer still.

Mit Holzpellets das Klima schützen

Holzpellets verbrennen CO2-neutral und effizient. Der Grund: Die Bäume nehmen im Wachstum das CO2 aus der Luft auf und speichern es im Holz. Bei der Verbrennung wird das gespeicherte CO2 wieder freigesetzt. Dabei wird nur so viel Kohlendioxid in die Atmosphäre abgegeben, wie das Holz während seines Wachstums aufgenommen hat. Verrottet der Baum im Wald ohne Nutzung, findet das CO2 ebenfalls seinen Weg zurück in die Atmosphäre.


Klimaschutz weitergedacht

Die individuellen CO₂e-Emissionen aus Ernährung, Konsum und Sonstigem dürfen wir bei allen Überlegungen nicht aus den Augen verlieren – das sind bei Familie Brandt noch einmal so viel wie die direkten, energiebezogenen Emissionen. „Dranbleiben“! Es gibt also auch nach dem Heizungstausch noch viel zu tun!


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